Stahlbetonanalyse   21

von Prof. Dr. Richard Rojek

Forschungsbericht 2:    Tragverhalten mit Stegbewehrung

Die in diesem Bericht vorgestellten Rissbildanalysen zeigen u. a., dass sich die Stegrisse bei Tragwerken mit Stegbewehrung zunächst genau gleichartig entwickeln wie bei den Tragwerken ohne Stegbewehrung; dies belegen beispielhaft die unten wiedergegebenen Rissbilder. Diese Risse haben aber nun zur Folge, dass die Stegbewehrung aktiviert wird. In den Stegen stellen sich mit Hilfe dieser Bewehrung neuartige Spannungszustände ein, die offensichtlich dem Prinzip des Minimums der Formänderungsarbeit folgen: In den Biegebereichen entstehen sich rechtwinklig kreuzende Zug- und Druckspannungen, die jeweils unter 45 ° zur Tragwerksachse geneigt sind. Neben allen untersuchten D-Bereichen (Auflager, Einzellasten, Momentennullpunkte) stellen sich dagegen Risse mit einer Neigung von 30 ° gegenüber der Tragwerksachse ein. Die Lasten werden somit mit Zugspannungen zurückgehängt, die gegenüber der Tragwerksachse um 60 ° geneigt sind. Beide Wirkungen sind beispielhaft in den unten dargestellten Rissbildern an Hand der entsprechenden Rissrichtungen zu erkennen. Wie der Bericht zeigt, ist die erforderliche Stegbewehrung trotzdem in den verschiedenen Bereichen gleich groß, wenn sie rechtwinklig zur Tragwerksachse angeordnet wird.


Der Forschungsbericht 2 kann hier aufgerufen werden:

STAHLBETONANALYSE  21   Teil  2:    Tragverhalten mit Stegbewehrung   -   Grundfälle

Risszustände bei Stegbewehrung